Zurück zur Übersicht / 22.05.2025

Career Talk mit Sergio Rizzoli, Leiter Netzmanagement bei Bernmobil

Lieber Sergio, wo befinden wir uns heute und was verbindet dich mit diesem Ort?

Wir sind heute im Tramdepot von Bernmobil an der Bolligenstrasse. Das ist ein besonderer Ort. Ich hab an der 20-jährigen Entstehungsgeschichte von diesem Objekt von A bis Z teilgenommen und das ist etwas, was mich besonders stolz macht.

Was ist deine Funktion bei Bernmobil?

Ich leite das Netzmanagement. Wir sind zuständig für die Planung, Projektierung und später auch für die Realisierung der Anlagen.

Wie erlebst du die langjährige Tätigkeit in einem Transportunternehmen?

Wenn man länger bei einer Transportunternehmung gearbeitet hat – in meinem Fall sind es jetzt rund 20 Jahre – merkt man mit der Zeit: Ja, ich bin selber unterwegs, als Fahrgast auf Anlagen oder auch auf Linien, die ich selber projektiert und ausgeführt habe. Das erfüllt einen schon mit Stolz und dem Bewusstsein, dass man mit seiner Tätigkeit etwas geleistet hat für die Gesellschaft, in der man selber lebt als Bürger.

Was würdest du jungen Menschen raten, die sich für die Bahnwelt interessieren?

Wenn ich jetzt an junge Menschen denke, die am Studieren sind und die sich überlegen, vielleicht in der Branche öffentlicher Verkehr oder Bahnwelt einzusteigen, sage ich: Sehr gut! Das ist eine richtige Entscheidung. Das habe ich nie bereut.

Welche Ausbildung und Schritte empfiehlst du für den Einstieg in die Bahnbranche?

Mein Tipp wäre, zuerst eine technische Ausbildung zu absolvieren und parallel ein Netzwerk aufzubauen – Kontakte knüpfen, mit Transportunternehmen und Veranstaltungen besuchen.

Warum ist der öffentliche Verkehr heute besonders relevant?

In der heutigen Gesellschaft spricht man eigentlich fast tagtäglich von CO₂, Dekarbonisierung, man spricht vom Klima – und ich finde, gerade der städtische öffentliche Verkehr ist etwas, was absolut im Trend ist. In dem Sinne kann ich wirklich nur empfehlen, etwas zu studieren in dieser Richtung und dann möglichst rasch in unsere Welt einzusteigen.

Was ist das Interessanteste an deiner Arbeit?

Die Arbeit, die wir leisten – ich kann da speziell von unseren Baustellen reden, wie im Moment auf der Kornhausbrücke hier in Bern, das ist etwas, was in der Gesellschaft, im Staatsgefüge voll in Erscheinung tritt und die Mobilität von der gesamten Stadt während manchmal Wochen, manchmal Monaten beeinflusst. Und das ist etwas, was ich besonders interessant finde: dass man eigentlich wirklich am Puls von der Gesellschaft, am Puls von der Stadt, wo man selber auch lebt, arbeitet.

Vielen Dank!